1539 fand in der Mark Brandenburg die Reformation statt seit diesem Datum sind die Namen der Lunower Pfarrer praktisch lückenlos bis in die Gegenwart hinein bekannt.
schon vor 1539 / noch 1564 erwähnt
Jörg Wichmeßdorf
Er ist schon als katholischer Priester in Lunow und wird evangelisch.
1580 und noch 1593 erwähnt
Johannes Hentze
Aus seiner Zeit ist die Lunower Taufschale von 1585 erhalten.
um 1600 – 1618
Joachim Bettin
Seine Tochter spielt im Streit des Neuendorfer Amtmannes Jobst von Oppen mit dem Oderberger Pfarrer Känosander eine Rolle.
1619 – um 1634
Paul Croppius
Croppius war vorher Kantor beim Joachimsthaler Gymnasium, der Ortsobrigkeit.
1634 – um 1647
Georg Böhmichen
In seine Amtszeit fällt das Kriegsjahr 1637 in dem der 30jährigen Krieg in der Uckermark besonders schlimm wütet.
1647 – 1660
Joachim Malchow
Eine Familie Malchow ist 1593 – 1656 im Lunower Fährkrug erwähnt.
1661 – 1677
Joachim Wurle
Er war vorher Rektor in Eberswalde.
– Martin Wirbach
1603 wurde er in Berlin getauft und ist angeblich 1670 Pfarrer in Lunow.
1678 – 1681
Nikolaus Heusinger
Später wird er Pfarrer in Berlin-Rudow und in Havelberg.
1681 – 1684
Martin Schultze
Er ist vorher Kantor in Oderberg, später in Parstein.
1684 – 1718
Christian Persius
In Persius´ Amtszeit wird der noch heute in der Kirche befindliche Altar angeschafft, den Heinrich Bernhard Hattenkerell aus Mohrin/Neumark zwischen 1720 und 1725 schnitzt.
„Zu seiner Zeit brannte das ganze Pfarrgehöft mit dem Wohnhause ab. Der Pfarrer hat nach Mitteilung seines Amtsnachfolgers, Lange, sein Leben durch Flucht aus dem Fenster retten müssen. Auch die auf Befehl des großen Kurfürsten angelegten Kirchenbücher sind verbrannt. Prediqer Lange bemerkt, daß das Feuer durch die Verwahrlosung der Magd entstanden sei, welche wegen einer solchen Übeltat, nachdem sie das Fischerhirtenhaus zu Nieder – Lübbichow auch angesteckt, wie das Pfarrhaus hierselbst, daselbst verbrannt wurde.
Das Wohnhaus mag vor dem Brande dürftig genug gewesen sein, es ist nicht zu verwundern, wenn bei der allgemeinen Not nach der Kriegeszeit die Einrichtung sich auf das Allernotwendigste beschränkte. Prediger Lange bemerkte dabei: ,”welches viel schlechter stand, als das jetzige Wohnhaus. Es ist zu beklagen, daß das neue Haus ,,nicht besser gebaut, daß gut 2 rechte Stuben hätten angelegt werden können; denn ein Architektus war mein Antecessor nicht, die Zimmerleute haben auf gut bäuerisch gebaut. Das Arbeitszimmer hält wegen des Kellers nicht warm.“ (Chronik Telle)
1719 – 1769
Benjamin Wilhelm Lange
Mit 50 Dienstjahren ist B. W. Lange der Pfarrer in Lunow mit der längsten Dienstzeit. Er lebt noch drei Jahre nach seinem 50. Amtsjubiläums.
1769 – 1787
Benjamin Hermanni
Er heiratet die Tochter seines Vorgängers B. W. Lange.
1787 – 1816
Gottfried Kopp
Kopp trinkt 1806 während der napoleonischen Besatzung den französischen Ortskommandanten unter den Tisch, während der Amtsmeier Johann Bahnemann (1753 – 1832) mit seinem zukünftigen Schwiegersohn Gottlieb Heine (1786 – 1874) flüchtende Preußen über die Oder setzt. Kopp erhält dafür das Preußische Zivil-Ehrenzeichen in Silber, die Gemeinde in Gold. Dieser Orden wurde in die Wandung des Lunower Abendmahlskelches eingelassen, der bis heute in Lunow im Gebrauch ist.
1816 – 1837
Christian Philipp Brettschneider
1838 – 1849
Leopold Hoffmann
Hoffmann wird 1854 Konsistorialrat in Stettin und stirbt dort 1874.
1849 – 1881
Eduard Telle
Telle ist Heimatforscher und verfasst u.a. eine Chronik von Lunow. In seine Amtszeit fällt die Cholera-Epedemie von 1866, zu deren Gedenken 1885 das Friedhofsportal mit drei Engelsfiguren errichtet wird.
Sein Schwiegersohn, Theodor Heinrich Lüders ist 1870 Pfarrer in Stolpe, sein Enkel Leopold Lüders 1901-1932 Pfarrer in Stolzenhagen.
1882 – 1905
Otto Baltzer
1885 wird ein neues Pfarrhaus errichtet.
Baltzer betreibt den Bau des „Kingerheims“, das aber erst nach seinem Tode fertiggestellt und 1907 eingeweiht wird. Als evangelischer Kindergarten betreibt die Gemeinde die damals auf den Weg gebrachte Einrichtung bis heute.
1906 – 1912
Otto Hagena
Otto Hagena ist vorher Pfarrer in Stolpe, später in Eisleben. Er ist ein Neffe Otto Balzers.
1912 – 1933
Karl Jahn
Er ist vorher Pfarrer in Bernau und Greiffenberg.
1933 – 1945
Dr. Hans Wägner
Wägner gehört der „Bekennenden Kirche“ an. Er wird 1945 Pfarrer in Berlin Spandau, 1954 Leiter des Seminars für kirchlichen Dienst in Berlin-Zehlendorf, 1969-1972 Pfarrer in Munding/Baden.
1946 – 1959
Karl-Ulrich Niedlich
In seiner Amtszeit werden die kriegsbeschädigten Kirchen von Lunow und Hohensaaten instand gesetzt und das weitgehend zerstörte Lunower Pfarrhaus wieder aufgebaut. Später wird er Pfarrer in Altlandsberg.
1962 – 1987
Ludolf Parisius
In Parisius´Amtszeit fallen Sanierungsarbeiten an den Kirchtürmen in Hohensaaten und Lunow, sowie an der Stolzenhagener Kirche. Ludolf Parisius bemüht sich, die im Krieg vernichteten Kirchenbücher mit Hilfe anderer Archivbestände wieder herzustellen. Außerdem verfasst er ein Wörterbuch des „Luunschen Platt“.
Nach Auflösung der Stolzenhagener Pfarrstelle 1968 gehört auch dieser Ort zur Lunower Pfarrstelle.
1990 – 2024
Thomas Berg
Auflösung der Pfarrstelle Parstein (1998). Bölkendorf, Lüdersdorf und Parstein gehören nun nach Lunow. Seit 2003 gehört Hohensaaten zum Pfarrsprengel Altglietzen.