Häufig sind die Pfarrer eines Ortes die Berufsgruppe, die sich historisch am weitesten zurückverfolgen lässt. Manche von ihnen sind bis heute als lebendige Menschen zu fassen.
Ziemlich viel z.B. wissen wir über den Lunower Pfarrer Gottfried Kopp, der zur Zeit der napoleonischen Besatzung in Lunow im Dienst war, über seine patriotischen Heldentaten, aber auch über seinen tragischen Tod als Alkoholiker.
Auch über Dr. Hans Wägner, der von 1933 bis 1945 in Lunow Pfarrer war, ist vieles bekannt. Da im Krieg das Pfarrhaus zerstört worden ist, war er für seine große Familie auf die Zuweisung einer neuen Wohnung angewiesen. Doch die neuen Herrscher wollten keine Pfarrer. Dabei war er wohl einer der wenigen Lunower, die sich aktiv den braunen Machthabern entgegengestellt hatten.
Über die Geschichte Parsteins sagt es viel aus, dass über lange Zeit zwei Pfarrer am Ort tätig waren. Ein evangelisch-lutherischer Pfarrer für die deutschen Einwohner und ein französisch-reformierter für die zugezogenen, aus Frankreich geflohenen Hugenotten.
Auch Pfarrer Andreas Streubel aus Stolzenhagen hat erkennbare Lebensspuren hinterlassen. 1637, im für die Uckermark schlimmsten Kriegsjahr des 30jährigen Krieges war er mit seiner Frau nach Angermünde geflohen. Er ist dort von marodierenden Landsknechten ermordet worden – wie so viele in dieser schlimmen Zeit.