Wie viele Dorfkirchen unserer Gegend, wurde die Lunower Kirche wohl gegen Mitte des 13. Jahrhunderts aus sorgfältig gehauenen Feldsteinen errichtet. Sie ist das einzige Bauwerk, das sich aus dieser frühen Zeit Lunows erhalten hat. Allerdings: In den rund 750 Jahren ihres Bestehens hat es an ihr viele Veränderungen gegeben.
Im 30jährigen Krieg ist die Kirche schwer beschädigt worden – so wie das ganze Dorf. Nach dem Krieg hat es Reparaturen gegeben.
1723 bekam die Kirche einen barocken Kanzelaltar. Er wurde von Heinrich Bernhard Hattenkerel geschnitzt, der in Mohrin (Neumark) gelebt hat.
1751 wurde der Kirchturm erneuert. Aus diesem Jahr stammt die Wetterfahne, die heute auf dem Ostgiebel steht. Die Jahreszahl in der Wetterfahne ist nur noch zu ahnen.
1848 wurde vieles umgebaut. Die Kirche erhielt grössere Fenster, Gestühl, eine Empore und eine Orgel.
1945 verlief die Front an der Oder. Der Ort wurde beschossen, die Kirche schwer beschädigt. Turm, Dach und Decke wurden in Mitleidenschaft gezogen.
Nach dem Krieg wurde vieles an der Kirche repariert. Aber Baumaterialien waren knapp in der DDR. So manches musste improvisiert werden. Erst ab den 90er Jahren konnten größere Sanierungsarbeiten vorgenommen werden.
1997 wurde die Kirchturmspitze erneuert, einige Jahre drauf das Dach neu gedeckt. Inzwischen sind auch Altar und Taufe restauriert. Immerhin stammt die Taufe bereits aus dem Jahr 1585. Wie sie den 30jährigen Krieg überstanden hat, ist völlig unklar.
Eine Orgel wurde Mitte des 19ten Jahrhunderts angeschafft. Sie wurde von der Berliner Orgelbaufirma Lang & Dinse gefertigt, die sehr viele Orgeln in Berlin und Brandenburg gebaut hat, auch die Orgeln in Lüdersdorf und Stolzenhagen. Im 1. Weltkrieg wurden die großen Zinnpfeifen der Orgel für die Rüstungsproduktion eingezogen. In den 20er Jahren erhielt sie Zinkpfeifen als Ersatz. Im 2. Weltkrieg gingen mehrere Register verloren. Bei den Bauarbeiten 1997 ist Regen in die Orgel eingedrungen, so dass sie nicht mehr zu spielen ging. 2010 ist die Orgel von der Orgelbauwerkstatt Scheffler sorgfältig restauriert worden. Nun klingt sie wieder so, wie es die Orgelbauer des 19. Jahrhunderts gewollt haben.